9. Regionalkonferenz Rechtsextremismus

Wie in den vergangenen Jahren wird auch dieses Jahr wieder für Interessierte und Engagierte im Themenfeld Rechtsextremismus die Regionalkonferenz als Austausch- und Vernetzungstreffen stattfinden. In Zusammenarbeit mit den Kolleg*innen der RAA MV, dem Verein Miteinander Leben sowie dem Kreis Stormarn konnten wir wieder zahlreiche Expert*innen aus unterschiedlichen Bereichen im Themenfeld dafür gewinnen, den Tag inhaltlich mit uns zu gestalten.

Stattfinden wird die 9. Regionalkonferenz am 11.11.2017 in Boizenburg.

Anmeldung und Tagesprogramm über folgende Homepage: http://www.raa-mv.de/regionalkonferenz2017

Folgende Workshops werden dieses Jahr angeboten:

„Alltagsrassismus erkennen & begegnen“
Rassismus und Diskriminierung sind gesellschaftliche „Normalität“. In den aktuellen Debatten aus der  sogenannten „Stimme des Volkes“ und der „Stimmen auf der Straße“, wird mal wieder deutlich, dass Rassismus sich nicht allein am sogenannten Rechten Rand abbildet, sondern als gesamtgesellschaftliches Phänomen zu erfassen ist. Alltagsrassismus als gesamtgesellschaftliche Verhältnisse zu verstehen und zu benennen stellt sich jedoch weiterhin als sehr schwierig dar. Ziel des Workshops ist es daher Alltagsrassismus zur Sprache zu bringen, gemeinsam zentrale Aspekte einer rassismuskritischen Arbeit zu diskutieren sowie Impulse für (Selbst-)Reflexion und professionellen Austausch zu bieten.
Referentinnen: KRISTIN KRÖCKEL (RBT SH / AWO) und FRANZISKA JÄCKE (RBT SH / AWO)
Moderation: PETRA LINZBACH (Landkreis Stormarn)

 „Institutioneller Rassismus“
Institutionellen Rassismus erfahren Menschen durch Ausgrenzung, Benachteiligung oder Herabsetzung in gesellschaftlich relevanten Einrichtungen, beispielsweise bei der politischen Beteiligung (Wahlrecht, Fehlende Repräsentanz in politischen Einrichtungen), im Bildungssystem, auf dem Arbeitsmarkt, auf dem Wohnungsmarkt oder als als Opfer von Racial Profiling. In dem Workshop werden wir gemeinsam mit den TeilnehmerInnen eine gemeinsame Definition von Rassismus erarbeiten und deutlich machen wie rassistisches Denken und Handeln auch dann funktioniert wenn die einzelnen in den Strukturen bzw. in der Gesellschaft sich einem Rassismus freien Wertekonzept verbunden fühlen. Des Weiteren werden wir Ansätze diskutieren wie institutioneller Rassismus als auch individueller Rassismus zu erkennen und abzubauen ist.
Referent: TAHIR DELLA (ISD Bund e.V.)
Moderation: JAN KÖNIG (RAA M.-V.)

„Es kommt doch eh keine*r!?“ – Kampagnenarbeit im ländlichen Raum
Zivilgesellschaftlichen Initiativen stellen sich oft die gleichen Fragen: Was bleibt hängen? Wie erreiche ich die Menschen überhaupt? Kann ich auch ohne einen regelmäßigen Aufmarsch in der Region erfolgreich kontinuierliche Arbeit gegen Rechtsextremismus machen? In diesem Workshop liegt der Fokus darauf, gemeinsam Ideen zu entwickeln, wie die Bündnisse in ihren Regionen langfristig aktiv und präsent bleiben können. Am Nachmittag besteht die Möglichkeit, sich untereinander zu vernetzen und/oder sich mit den Akteuren der Partnerschaften für Demokratie (PfD) aus ihrer Region auszutauschen, etwa um Förderoptionen für Ihre Projektidee zu besprechen.
ReferentIn: N.N. (nafroth.com pr+kommunikationsberatung)
Moderation: SASKIA CONRADI (RBT SH / AWO)

„Frauen im Rechtsextremismus — Herausforderungen im ländlichen Raum“
Entsprechend eines rechtsextremen Lebensentwurfes sind es häufig die ländlichen Räume, in denen rechtsextreme Frauen aktiv werden. Gerade das vermeintlich ruhige Leben abseits der so verteufelten „multikulturellen Großstädte“ ist es, was von rechtsextremen Familien angestrebt wird und in dem sie politisch aktiv werden. Dabei üben Frauen sowohl eindeutige politische Mandate aus, viel häufiger noch engagieren sie sich im Rahmen des dörflichen Gemeinschaftslebens. Ihre antidemokratische Orientierung wird dabei nicht selten erst nach einiger Zeit sichtbar und stellt die beteiligten Personen vor konkrete Handlungsherausforderungen. Nach einem Input der Workshopleitung zu Betätigungsfeldern rechtsextremer Frauen, werden Erfahrungen aus der Praxis und Fallbeispiele diskutiert.
Referentin: Dr. JOHANNA SIGL (Forschungsnetzwerk Frauen und Rechtsextremismus)
Moderation: DANIELA KOST (RBT SH / AWO)

„Argumentationstraining für die Auseinandersetzung mit Rechtspopulisten und Rechtsextremisten“
Menschenverachtende Einstellungen begegnen uns in Ehrenamt, Politik und privatem Umfeld. Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit ist kein Randphänomen, sondern weit verbreitet in unserer Gesellschaft. Dieser Umstand macht die Auseinandersetzung alltäglich aber nicht einfacher. Teilnehmende des Trainings erarbeiten sich inhaltliche Grundlagen zu menschenverachtender Ideologie und rechter Agitationsweise. Anhand vermittelter Techniken lernen sie, wirksam und überzeugend gegen diskriminierende Aussagen zu argumentieren. Dabei werden sowohl Fakten gegen menschenverachtende Argumente als auch humanistische Gegenbilder erarbeitet.
ReferentInnen: Fachkräfte des Netzwerks für Demokratie und Courage (NDC)
Moderation: MARK SAUER (Miteinander Leben e.V.)  

Jugendworkshop „Hate Speech! – Umgang mit Hasskommentaren im Netz“
Über soziale Medien können Menschen weltweit Gleichgesinnte finden, dass diese Möglichkeit auch von Rechtsextremen genutzt wird ist bekannt. Aber wie organisieren sie sich und wie wird Hetze im Netz koordiniert? Und vor allem was bedeutet dies für uns? Wie können wir uns gegen die Verbreitung von Hass im Netz wehren?
ReferentInnen: ULRIKE HABECK, MANUEL ALBRECHT (fair_bockt e.V.)
Moderation: MIRKO KURMANN (RAA M.V.)

Sonderformat Fachgespräch „Austauschgelegenheit für Akteure und Interessierte der Partnerschaften für Demokratie (PfD) mit einem Impulsreferat zur ‚Elternberatung rechtsaffiner Jugendlicher‘ (inkl. Ausstellungsbesprechung)
ReferentInnen: EVA PRAUSNER (PROJEKT „ELTERN STÄRKEN“, pad gGmbH) / Dr. DANIEL TREPSDORF (RAA M.-V.)
Moderation: Dr. DANIEL TREPSDORF (RAA M.-V.)

 

[Ausschlussklausel und Hinweise des Veranstalters]
Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtenden Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen. (Vgl. § 6 VersammlG sowie § 11 VersammlG, Passus zur „gröblichen Störung“)